lieber konzertbesucherinnen und konzertbesucher
wir möchten sie zu unserem konzert mit musik charpentiers dem komponisten,
der lieber maler werde wollte, ganz herzlich begrüssen.
ein ganz herzlicher dank gebührt den mitarbeitenden der „abendmusik zu st. katharina“,
die uns seit über 20 jahren -wir haben aufgehört, zu zählen- ein konzert am dreikönigs-sonntag ermöglichen. es ist immer wieder eine freude, diesen grossen klangraum in raumklang zu verwandeln.
ich möchte etwas kleines aus dieser musik mit ihnen bedenken: immer wieder schreibt charpentier in der mottete “in nativitatem canticum” h 416 anweisungen wie:
kurze stille
zwei takte stille
hier eine kleine pause
besonders auffällig im orchesterstück „nuit“ in der mitte des werks, das mit einer langen pause die absolute stille nacht zeichnet. oder er komponiert lange pausen wie im zweitletzten chor, zu folgendem text:
o kind du bist verletzlich
du weinst
du frierst
du bist voller liebe
wobei die letzte zeile, als schlussfolgerung aller misslichkeiten besonders berührt.
warum diese stille, dieses schweigen, dieses nichts? vielleicht die bitte, in uns nach antwort zu lauschen, und der musik in den weiten unserer seele heimat zu bieten?
wo stille herrscht
sei du die musik
wo alles verstummt
sei du das wort
wo dunkel dein auge löscht
sei du das bild
- womit wir wieder bei charpentier wären, der statt maler komponist wurde:
er ist doch maler geblieben.
ich wünsche uns allen von herzen ein konzert, das uns berührt, ein konzert der freude.