auf vielfachen wunsch hier die rede zum kammermusik-konzert von 28. februar 16 in der pfarrkirche horw, das mir und allen musikern viel freude gemacht hat: 

liebe konzertbesucherinnen, liebe konzertbesucher

in welcher art und weise, in welchen klangmischungen präsentiert sich heute unsere barocke band? wie versuchen wir, die musik zum leben zu erwecken?

das eröffnungsstück uccelinis wird mit 2 sopranblockflöten, orgel und gambe musiziert - es entsteht eine heitere, silberne stimmung.

erlebach musizieren wir im trio: blockflöte - gambe - laute. viel ruhe kommt aus dieser klangwelt. und in der transparenten besetzung hören sie die nachtblauen wendungen dieses meisterhaften stücks.

schickhardt: unser oboist stellt sich vor mit einer innigen hochbarocken sonate, begleitet von orgel und gambe. hören sie auf das orange verklingen der chaconne.

kapsberger: ein stück wie eine droge, die laute, nur begleitet von der orgel. leuchtendes rot! 

rosenmüller, mit altblockflöte und oboe, dazu erstmalig im konzert, das volle continuo mit gambe, laute und orgel. wärme des einnachtens, sanftes gold.

riccio, 2 sopranblockflöten, eine als echo, die orgel der ersten flöte zugeordnet, die laute der echoflöte: sattes gelb.

nun die gambe mit telemann, begleitet mit orgel und laute - violettes leuchten.

und noch einmal telemann in der rauschenden triosonate a-moll mit dem ganzen ensemble: ein regenbogen. 

zum abschied erneut silber mit salamone rossi, die 2 sopranblockflöten im gleichberechtigt verwobenen satz. 

dies, meine geschätzten damen und herren, ist unsere vorstellung von musizieren: jedes instrument soll hervortreten, jeder musiker soll solist und begleiter sein,  wir wünschen uns gleichberechtigung und setzten sie um.

wer nicht nach solisten horcht, die unterscheidung in wichtige und unwichtige stimmen und menschen aufgibt, hat die kammermusikalische idee, die idee eines glücklichen lebens verstanden. 

am heutigen tag darum dieser dringliche gedanke: es braucht uns alle, in allen beleuchtungen und schattierungen, in der durchmischung, solistisch, begleitend, inländisch, ausländisch, (wir spielen musik von deutschen und italienern) damit die musik freude macht.

das museum, in dem ordnung durchgesetzt wird und sonst nichts: lassen wir es hinter uns. 

ich danke ihnen, auch im namen meiner kollegen, dass sie hier sind, und wünsche ihnen ein farbiges und belebendes konzert.


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Authorpius strassmann